Die Geschichte der Zwetschgen und Pflaumen geht auf die Römerzeit zurück. Schon vor 2000 Jahren. Dichtete Markus Valerius Martial über die positive Wirkung der Pflaumen auf unserer Darmtätigkeit. Vermutlich war es Alexander, der Große, der die Pflaumen und Zwetschgen von seinen Kriegszügen mit in die Heimat gebracht hat. Der systematische Anbau dieser Früchte ist wohl Karl dem Großen zuzuschreiben.
Übrigens, der Unterschied zwischen einer Pflaume und einer Zwetschge besteht darin, dass eine Pflaume immer einen runden, glatten Stein in der Mitte hat und eine Zwetschge immer einen spitzen, scharfkantig Stein innehat. Im Jahre 2013 habe ich einen Zwetschgenlikör gemacht, welchen ich in ein Holzfass aus Zwetschgen Holz eingelagert habe. Das Zwetschgen Holz hat die Eigenschaft, dass es von der Farbe her tief dunkel lila ist, so wie die Haut von einer Zwetschge oder Pflaume. Diese dunkel lilane Farbe hat sich auf den Likör übertragen und gibt ihm diese leicht bräunlich, lilane Farbe. Nach nunmehr zwölf Jahren habe ich den Likör aus dem Fass genommen und ein bisschen fasziniert von seinen Eigenschaften und seinem Geschmack.
Im Schnapskelch entfaltet sich ein herber Geruch, der zum einem den Duft eines frischgebackenen Pflaumenkuchens hat als auch die würzige Note von Muskat und Nelke sowie ein Hauch von Zimt und Piment.
Auf der Zunge schmeckt man frischgebackenen Pflaumenkuchen mit Streusel, die süße und die angenehme Säure der vollreifen Frucht spiegeln sich am Gaumen wieder. Es erfolgt ein nahtloser Übergang zur angenehmen würzigen kernigen, leicht bittermandeligen holzigen Note. Lang und breit spiegelt sich das fruchtige Aroma vollreifer Zwetschgen am Gaumen und auf der Zunge wieder.
Mit 36% Vol. ist dieser kraftvolle Likör durchaus zu einem kleinen Espresso zu genießen oder auch zu einer guten Zigarre. Natürlich darf er auch pur genossen werden. Wer möchte, kann ihn auch in einem Whiskyglas mit einem Eiswürfel genießen.
