Lebkuchen und Pfefferkuchen, Honigkuchen und Printen sind verschiedene Worte die allgemeinen sprachlich verwendet werden. Jedoch gibt es kleine aber feine Unterschiede. Der größte unterschied ist, dass der Grundteig viel länger gelagert wird, bevor die Lebkuchen im Backofen gebacken werden. Die Hauptgewürze sind Pfeffer, Paradieskörner, Ingwer, Muskatnuss, Nelken, Kardamom und Zimt.
Die ersten schriftlichen Zeugnisse über gewürzte Honigkuchen entstanden um das Jahr 350 vor Christi Geburt. Pfefferkuchen gibt es aus dem Niederschlesischen Ort Warthaer. Diese Tradition reicht zurück bis in das Jahr 1464. Mit der Vertreibung der Deutschen aus Niederschlesien endete diese Tradition 1945.
Bereits im Jahr 1999/2000 habe ich diese Rezeptur zur Herstellung eines Pfefferkuchenlikörs entwickelt und die verschiedenen Zutaten in Alkohol eingelegt. Nach einer Extraktionszeit von mehreren Jahren haben sich die Aromen der verschiedenen Gewürze miteinander verbunden. Grundlage für den Lebkuchengeschmack sind allerdings grüne Walnüsse, welche wir im Juni vor der Sommersonnenwende ernten Sie müssen noch so weich sein, dass sie leicht mit der Messer zu zerteilen gehen. Selbige werden mit samt den Gewürzen eingelegt und ergeben diesen tief dunkelbraunen köstlichen Lebkuchenlikör.
Der würzige Likör duftet aus dem Glas nach Zimt, Karamell, Mandeln und gerösteten Nüssen mit Magenbrot. Auch kann man in der Nase eine Zucker Glasur riechen, die mit Anis und feinen Orangenschalen versetzt ist. Mit geschlossenen Augen riecht es so, als ob man einen sehr guten Wald Honig in der Nase hat.
Auf der Zunge anfangs eine schwere, ölige, angenehme süße, welche eine gut eingebunden Karamellnote im Mund verbreitet. Gleichwohl folgt eine Fruchtige Citrusnote welche nahtlos eine Geschmacksexplosion auf der Zunge und am Gaumen von Mandeln, Karamell, Nelken und Muskatnuss mit einer angenehmen Nussigen Tonka, Bohnen-Schokolade den ganzen Mundraum ausfüllen. Lang und breit unterstreichen, weiche 33 % Vol. das bezaubernde Geschmackserlebnis.
Dieser Likör kann begleitend zu einem Espresso als auch zu einer guten Zigarre genossen werden. Durch die vielen Gewürze ist er mit einer dezenten süße ausgestattet und eignet sich auch als „Gänsetreiber“ um das schwere Weihnachtsessen besser zu verdauen.
