Bereits vor 2 Millionen Jahren soll es auf der Erde Eichenbäume gegeben haben. Es finden sich tatsächlich in Bernstein eingeschlossene Blütenpollen und Blüten von Eichenbäumen. In Mitteleuropa gibt es derzeit über 100 Arten von Eichen. Erste schriftliche Belege stammen aus der römischen Zeit um circa 200 v. Chr.
Der Duft von frisch geschnittenen Eichenbrettern, hat mich als Schreiner schon immer fasziniert. Diesen Duft einzufangen, um ihn immer wieder riechen zu können, und auch schmecken zu können, war für mich eine kleine Herausforderung. Letztendlich dürfen ja nur aus Lebensmitteln, die zum Verzehr geeignet sind auch Destillate, Geiste, Brände und Wässer hergestellt werden. Also ein Geist aus Eichenholz ist laut Lebensmittelrecht nicht möglich. So musste ich einen anderen Weg einschlagen, um die wunderbaren Aromen in das Destillat zu zaubern. Ich habe dann mir ein schwach geröstetes Eichenholz Fass gekauft und einen Wodka darin eingelagert. Der Nachteil dabei ist, dass der Wodka sich braun verfärbt und die Aromatik von der Gerbsäure der Eiche völlig überlagert. Nach einem Jahr Lagerdauer habe ich diesen Wodka erneut in unserer Brennerei destilliert. Somit konnte über das Kupfer ein Großteil der Gerbstoffe entzogen werden, und der Duft und der Geschmack von frischem Eichenholz mit Wodka Gepaart, konnte filigran ohne Farbe in die Flasche gezaubert werden.
Aus dem Verkostungs Glas entsrömt deutlich der Geruch von frisch geschnittenem Eichenholz. Untermalt wird das Ganze von einem Hauch von frisch abgeflammtem, getoastetem Holz, so, als ob man in einer Küferei in ein frisches Holzfass hineinriecht. Dazu gesellt sich in der Nase der Duft des frischen Kartoffel Brandes. Leichte Citrus Düfte begleiten die Hochzeit von Holz und Wodka.
Auf der Zunge ganz klar und sauber mit einer feinen femininen süße der Wodka. Dann sehr elegant. Kommt zuerst ganz leicht Süßholz-Geschmack, der nahtlos übergeht in eine zitronige, Grapefruit, ähnliche angenehme Säure und sogleich der Wechsel zu den dunklen Tönen von gerösteten Holz mit zartbitter Schokolade. Dieser angenehme Geschmack, der ein bisschen an einen Espresso erinnert, bleibt sehr lange am Gaumen und auf der Zunge.
Dieses völlig neuartige Produkt ist wie immer gänzlich ohne Zuckerzusatz hergestellt, und hierzu wurden Eichenfässer aus unserem Kahlgrund verwendet.
Für alle Schreiner und Zimmerleute, die ein Fachwerkhaus mal errichtet haben, oder für die Sägewerke ist dieses Destillat ein Muss.
Als Verzehrempfehlung ist er durchaus zu einem Espresso als auch zu einer guten Zigarre zu genießen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass er gut zu Schokoladendessert speziell zu bitter Schokoladen sehr passend zu verwenden ist.