Die Pistazien gehören wohl zu den ältesten, blühenden Kulturpflanzen und sind im Nahen Osten beheimatet. Ein Anbau in Obstgärten fand bereits in der Antike statt und die Königin von Saba erklärte sie zu einem königlichen Nahrungsmittel. Etwa im 16. Jahrhundert entstand die heutige Schreibweise und die Pistazie hielt Einzug in Mitteleuropa. In den 1880er Jahren brachten Einwanderer die Früchte nach Amerika und seit dieser Zeit werden sie dort angebaut. Erst gegen 1930 wurden sie als Snack verwendet.
2014 kaufte ich bei einem Importeur aus der Türkei unsere Pistazien und legte diese nach einer kurzen Röstung in Alkohol ein. Im Frühling 2015 destillierte ich einen Pistaziengeist, welcher unter zollamtlicher Aufsicht am 7.8.2015 in ein entleertes Bourbon-Whiskyfass gelegt wurde. Nach nunmehr fast 9 Jahren habe ich eine Kostprobe gezogen und war von der Aromatik begeistert.
Im Digestifglas entfaltet sich der Duft von frischen Pistazien gepaart mit Vanille, Röst-Aromen und einem Hauch von Kokosnuss. Ganz fein im Hintergrund untermalt ein Bourbon-Whisky mit einer Akazienbütennote.
Auf der Zunge weiche, ölige, verspielt süße alkoholische Geister, dann ganz breit auf Zunge und Gaumen, Karamell-Mandel mit getrockneten Heu-Blumen, nussig zart, vanillig mit Mandelhauch und einer elegantenBbourbon-Whiskynote bleibt der typische Pistaziengeschmack im Mund und verzaubert den Gaumen.
Dieser feine Geist passt zu einem Salat als auch zu einem fruchtigen Vanilleeis-Dessert.
Auch kann er begleitend zu einer Zigarre genossen werden.
