Die Wildbirne welche auch Holzbirne genannt wird, gehört in die Gattung der Rosengewächse. Es können sehr große Bäume aus den Samen wachsen, welche durchaus eine Höhe bis zu 20 m und mehr erreichen können. Ihre Äste sind mit ganz harten Stacheln bewachsen, welche durchaus in der Lage sind wie bei Schlehen auch einen Plattfuß im Traktor zu bewirken. Die Früchte sind meistens klein und sehr hart mit Steinenzellen und holzig. Das brachte ihr auch den Namen Holzbirne ein. Die Birnen sind roh, meist nicht zu verzehren, da die Gerbstoffe in der Frucht so hoch sind, dass sie die Zunge und den Gaumen taub machen und die Säure wie bei einer Zitrone im Mund wirkt.
In früheren Jahrhunderten bis vor circa 500 Jahren wurden diese Birnen gesammelt und man hat sie gekocht, dann konnte man die Früchte verzehren. Der größte mir bekannte Wild Birnenbaum steht in der Nähe von Albstadt im Landkreis Aschaffenburg und hat eine stattliche Höhe von mindestens 20 m und man braucht circa 7 Personen um den Stamm zu umfassen.
In Zusammenarbeit mit einer Baumschule habe ich die Birnen verarbeitet, die Samen gingen an die Baumschule zur Züchtung neuer Birnenbäumchen.
Das Fruchtfleisch wurde mit Most Birnensaft zum vergären angesetzt.
Danach wurde sehr schonend destilliert, und das Destillat durfte mehrere Jahre in unserem Brandwein Lager Reifen. Dadurch konnte die Gerbsäure etwas abgebaut werden.
Das Destillat im Schnapskelch duftet ein wenig derb, holzig nach Eichenrinde und nach frischen Birnen. Eine leicht Honigsüße Note unterstreicht den Birnenduft mit einem Hauch getrockneter Feigen.
Auf der Zunge anfangs Grapefruit mit frischen Holzigen Birnen Geschmack, dann karamellisierte Feigen, welche in einen herben Geschmack an Zartbitterschokolade erinnert. Die Citrustöne werden von einer sehr würzigen Note des Kardamom und Piment/Muskatnuss mit einer Spur Tonkabohne begleitet.
Das Destillat ist ganz weich und vollmundig.
Wir haben die Wild-Holzbirne bewusst für den Monat November gewählt, da es ein Destillat ist, dass wir zu einem fetten Gänsebraten empfehlen können um die Gans besser zu verdauen.
